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Selbstbefriedigung als Kind – Frühreif oder normal?

Selbstbefriedigung als Kind – Frühreif oder normal?

Alle tun es, aber niemand redet wirklich darüber! Daher will ich mich jetzt outen! Ich tue es, und zwar schon sehr, sehr lange… Schon seit über einem Vierteljahrhundert!!! Wovon ich rede? Na Selbstbefriedigung natürlich!

Selbstbefriedigung als Kind – Krass? Oder ganz normal?

Die meisten Kinder fangen an ihren Körper zu erkunden sobald sie mit ihren Händen greifen können. Ich weiß von Freunden, deren Jungs ständig an ihrem kleinen Penis rumspielen und dann grinsend ihren kleinen Ständer begutachten. Das ist doch völlig normal! Wir sind halt von Anfang an sexuelle Wesen.

Auch eine meiner sehr frühen Kindheitserinnerungen ist neben meinem geliebten Katzen-Kuschelkissen, und der Pferdetapete im Zimmer meiner Schwester, tatsächlich Selbstbefriedigung! Klar, war ich mir dessen damals natürlich noch nicht bewusst, aber heute in Retrospektive weiß ich natürlich, dass es genau DAS war…

Kannst du dich erinnern, wann du damit angefangen hast? 

Ich weiß noch, dass es sich einfach so gut anfühlte, mit dem Schoß auf einem Kissen oder einem Stuhl zu sitzen und mit ruckelnden Auf und Ab- Bewegungen den Unterkörper hin und her zu schruppen. Oder auch gut war: auf dem Bauch liegend mit der Hand im Schritt. Das war die Technik meiner Schwester, die ich ab und zu auch mal anwandte, so zur Abwechslung, allerdings kam die erst etwas später. (Die benutze ich übrigens auch heute noch gerne)

Hoppeln verboten!

Ich weiß auch noch, wie wir das immer heimlich machten, meine Schwester und ich gemeinsam. Warum wir uns verstecken mussten? Wir wussten es eigentlich gar nicht. Wir wussten nur, dass es verboten war und immer wenn wir erwischt wurden, Mama oder Papa uns ermahnten: “Ihr sollt doch nicht schon wieder hoppeln!”

Hoppeln! Das war es also… Es war verboten! Aber es war doch viel zu schön um es einfach sein zu lassen.

Also hoppelten wir wo wir nur konnten. Zu Hause im Hochbett, im Kindergarten im Spielhäuschen, bei den Nachbarjungs im Garten. Heimlich natürlich, und wenn wir danach mit hochroten Köpfen fertig waren, war es uns irgendwie doch peinlich. Ohne überhaupt zu wissen warum!

Erregung stillen ohne Aufmerksamkeit zu erregen

Glücklicherweise hatte ich gelernt, wie ich ganz klammheimlich, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, meine eigene, noch so unschuldige Erregung stillen konnte. Also zum Beispiel auch mitten in der Schulstunde in der Grundschule. Der Holzstuhl war dafür ein super Hilfsmittel. Ich frage mich manchmal, ob meine Klassenkameraden bemerkt haben, wie ich mit kleinen ruckeligen Bewegungen meinen Schoß auf dem Stuhl hin- und her gerieben habe?

Selbstbefriedigung? Kenn ich nicht…

Erst mit etwa 9 oder 10 – also nach einigen Jahren Übung – bekam dieses, eins meiner liebsten Hobbys einen richtigen Namen. Als die etwas frühreife Freundin meiner großen Schwester bei uns übernachtete und ich mit im Zimmer schlafen durfte, fragte sie geheimnisvoll: “Habt ihr euch schon mal selbst befriedigt?”
-Was hab ich? Ne! Das kenn ich nicht.
Und ich war mega gespannt darauf, was sie uns nun erzählen würde.

Als sie dann meinte, wir müssten uns auf den Rücken legen und uns mit dem Finger da unten langsam reiben, merkte ich auf einmal, dass es sich fast so anfühlte wie das, was ich doch schon seit Jahren praktizierte. Nur, dass meine Technik viel besser war!

Auf dem Rücken liegen? Blödsinn! Da kann man doch gar nicht so schön viel Druck ausüben, wie auf dem Bauch liegend, wenn nötig mit der Hand im Schritt. Oder auf den Knien sitzend, den Schoß auf den Fersen reibend.

Wie auch immer. Es war gut endlich zu wissen, was es denn war, das so gut tat. Aber es machte das ganze auch noch ein wenig peinlicher. Denn jetzt wusste ich: Das ist irgendwie sexuell. Das ist also nur was für Erwachsene!

So oft und wo es nur geht…

Aber es gab kein Halten mehr. Zum Aufhören war es eh zu spät!

Ich habe es an Orten getan, die sich für den einen oder anderen vielleicht etwas ungewöhnlich anhören… Zum Beispiel in der Toilette beim Arbeitsplatz (da bin ich übrigens nicht allein – laut diesem Artikel in der Huffpost machen das etwa 39 Prozent der Arbeitnehmer – krass oder?), im Schwimmbad und bei voller Fahrt auf dem Motorrad! Ein 2-Takt-Motor eignet sich durch sein holpriges Fahrverhalten dafür übrigens ausgezeichnet 🙂 Aber dazu schreibe ich ganz bald einen eigenen Erfahrungsbericht…

Den eigenen Körper erkunden für besseren Sex

Ich glaube auch ganz fest daran, dass das einer der Gründe ist, warum ich inzwischen so guten Sex habe und recht einfach zum Orgasmus kommen kann. – Da ich halt früh genug angefangen habe meinen Körper zu erkunden und ihn inzwischen einfach verdammt gut kenne.

Wie soll ich denn sonst von meinem Partner erwarten können, dass er mich völlig befriedigen kann, wenn ich selbst nicht weiß, was mich glücklich macht? Selbstbefriedigung ist dafür fast ein Muss…

Und dieses Erkunden hört auch nicht auf! Denn obwohl ich weiß was meine liebsten Stellen und sensiblen Gegenden sind und wie sie “bedient” werden mögen, tun sich mir immer wieder neue Wege auf und ich lerne nie aus. Darum bin ich jedenfalls dabei, die Kunst der Selbstbefriedigung immer weiter für mich zu perfektionieren und möchte glatt behaupten inzwischen eine Expertin darin zu sein 😉

Im nächsten Artikel möchte ich dir übrigens meine liebsten Tricks und Techniken verraten 🙂 Also darfst du gespannt sein – und bis dahin schön weiter deinen Körper erkunden 😉

Denn: Übung macht den Meister, oder? Erst recht beim Sex!

Ay love it!

 

Fotomontage mit Bild von der lieben Jana

5 Comments

  1. Sehr schön geschrieben, liebe Kristin. Weißt du, bald wird es noch spannender für dich: denn wenn du die Entwicklung der “Selbstbefriedigung” bei den eigenen Kindern kennenlernst. Ich sage dir, was ich bei meiner Großen schon alles miterleben durfte – obwohl ich über Sexualität offen rede, weiß ich selbst heute nicht immer gleich eine Antwort oder bin einfach nur erstaunt von dem, was ich sehe. Eine kleine Geschichte habe ich hier schon einmal für dich http://bit.ly/2rNucBq . Alles Liebe, Aksana

    • Großartige Geschichte, liebe Aksana! Danke für den offenen Blogbeitrag.
      Viele Grüße von happyblog Farbenfreundin

    • Danke liebe Aksana. Ja, ich bin schon sehr gespannt ob mein Kleines auch Hoppeln wird und wie wir das Thema Sexualität später mal behandeln. Bis dahin ist noch Zeit, aber gespannt bin ich jetzt schon.
      Deine Geschichte ist wirklich süß. Wie gut, dass ihr von vornherein immer so offen und ehrlich damit umgegangen seid. Interessant, dass sich eure Tochter direkt die Privatsphäre gewünscht und erfordert hat. Da kommt bei mir die Frage hoch: Wieviel ist gelernt und wieviel einfach von Natur aus in uns? Spannend!
      Dir auch alles Liebe <3

  2. Liebe Kristin. Danke für diesen Artikel! Ich bin froh, dich kennen gelernt zu haben und damit auch erlebe, dass sich bei den Frauen in der jungen Generation doch etwas entwickelt hat. Bei Kolleginnen oder im TV könnte ja ich manchmal meinen, wir sind bei 1980 stehen geblieben… Du glaubst nicht, was ich da für Geschichten höre (katholische Erziehung. Ja, kochen muss eine Frau schon können etc. pp).
    Deshalb auch für diesen Beitrag ein großes Dankeschön! Ja, wir sind sexuelle Wesen und wie wunderbar, dass wir uns selbst in solche Rauschzustände versetzen können – ein großartiges Geschenk! Ob Hoppeln oder wie auch immer, das Leben wäre sehr arm ohne das und ich bin froh, das wir in unserer doch sehr freien Gesellschaft das Leben können.

    Dir alles Gute und bis bald

    Bärbel aka Farbenfreundin

    • Liebe Bärbel, danke für dein Feedback.
      Ja, wie gut, dass sich da doch einiges getan hat/tut. Und es ist noch ein weiter Weg vor uns, denn immernoch sind Themen wie diese leider Tabu.
      Du hast recht. Ist es nicht fantastisch, wie wir uns und auch unsere Partner so einfach in Rauschzustände versetzen können?! Das sollten wir viel mehr zelebrieren! Und ich finde wirklich, dass es keinen Grund gibt rot dabei zu werden, wenn man das bespricht. Schade, dass es doch noch als peinlich und Tabu gilt. Selbst beim Schreiben und Veröffentlichen hatte ich kurzzeitig Zweifel – kann ich das wirklich so offenbaren? Ist es peinlich, wenn Bekannte und Unbekannte so etwas von mir wissen? Aber ich bin mir irgendwie fast sicher, dass die meisten, die das lesen auch solche Erfahrungen gesammelt haben! Ziemlich sicher sogar!

      Auf eine freie Gesellschaft, in der wir uns so entfalten können wie wir sind – sexuelle Wesen!

      Dir auch alles Gute! Liebste Grüße,
      Kristin


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