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Abgestillt!

Die Milchbar ist geschlossen. 

Der erste Schritt auf dem Weg zu meiner Mitte ist definitiv: mehr Schlaf! Darum war auch klar: Ich muss abstillen!

Ich fühle mich ein bisschen wehmütig aber zugleich so unglaublich erleichtert! Ich habe es geliebt, zu stillen! Mein “kleines Baby” aus meinem Körper heraus zu nähren. Echt wahnsinnig schön diese Nähe und diese Bindung so zu spüren! Ich hätte ewig damit weitermachen können, wäre da nur nicht der kleine Haken gewesen, dass mein Junge am liebsten nachts mehrfach an die Brust wollte. Mein Schlaf war daher ständig gestört. Tiefschlaf – quasi nicht vorhanden.

Und das geht ja schon viel zu lange so. Seit über drei Jahren hab ich nicht genug geschlafen. Klar gab es auch mal gute Nächte. Aber Durchschlafen kenne ich überhaupt nicht mehr. Manchmal frage ich mich, wie ich mit so wenig Schlaf überhaupt noch funktionieren konnte… 

Naja. viel mehr als funktionieren konnte ich die letzten Wochen auch fast nicht mehr. Immer müde. Ausgelaugt und gereizt. Ich war einfach nicht mehr die Mutter, die ich sein möchte (wie ich ja im letzten Post schon berichtet habe…) Aber all das kein Wunder bei dem krassen Schlafmangel. 

Ursprünglich wollte ich zumindest noch abwarten bis Lauri 1 Jahr alt wird. Aber wozu eigentlich? Und warum habe ich eigentlich das Gefühl, dass ich mich rechtfertigen muss, dass ich “schon” abstille? Und, vor wem bloß? Vor mir selbst? Nur weil ich mich idealerweise als Langzeitstillende sehen wollte? Völliger Blödsinn. Der “Kleine” isst fast alles was wir auch essen, wächst und gedeiht… Da muss ich mir nun wirklich keine Gedanken machen. Er braucht die Brust nicht mehr, nuckelt hauptsächlich und schläft gerne an ihr ein… klar. Aber eigentlich geht es dabei doch fast nur ums Kuscheln, die Nähe und das Geborgensein. Dafür braucht er die Brust selbst doch gar nicht. Vor allem nicht auf Kosten unseres Schlafes.

Und krass, wie erstaunlich schnell und gut das Ganze jetzt ging:

Den Großen hatten wir für ein paar Nächte zur Omi gebracht. Ich wollte mich voll und ganz auf den Kleinen konzentrieren und wollte nicht, dass Leevi wach würde, falls es nachts zu Geschrei kommen sollte. Denn dann hinge der Große mehr auf dem Arm als der Kleine… und niemand würde mehr schlafen.

Die beiden ersten Abende gab es noch eine Weile Geschrei, als die übliche “Öhh-öhhh-ööööh-Nippelsuchbewegung” im Leeren endete und provisorisch mit einem Schnuller gestillt werden sollte. Nach vielen Ablenkungsversuchen schlief Lauri dann endlich auf meinem Arm ein. Erst in der dritten Nacht ließ er sich etwas schneller überzeugen, dass er die Brust nicht brauchen würde, um einzuschlafen.

Nachts wurde er auch nur vereinzelt kurz wach, ließ sich aber schnell von Marko beruhigen. Die Brust hatten wir dabei mit Absicht weit weg geparkt – ich schlief allein im Wohnzimmer!… Yeah!

Jetzt könnte man meinen, dass ich wie ein neuer Mensch sein müsste, nach ein paar nicht unterbrochenen, komplett durchgeschlafenen Nächten. Doch leider ist dem nicht so. Denn Nachteule wie ich bin, nutzte ich diese neu gewonnene Zeit und wurde mal wieder richtig kreativ. Ich schrieb und schrieb, bis ich um 3 Uhr morgens aus Vernunft den Rechner aus machte… und wurde dann auch noch von einer nervigen Fliege heimgesucht und geweckt! Grrrr!

Gut, bisher hatte ich zwar immer noch nicht mehr Schlaf… aber immerhin hätte ich jetzt die Möglichkeit dazu und ich freue mich riesig über meine neu gewonnene Freiheit. Nach fast 45 Monaten gehört mein Körper endlich wieder nur mir!!! (Zwei Schwangerschaften plus jeweiliges Stillen ohne Pause dazwischen…) Kein Bauchbewohner, kein Still-Vampir, der mir meine Energie raubt. Niemand, der Anspruch auf meinen Körper hat… Obwohl. Das ist Illusion. Denn jetzt ist es mein Mann, der diesen Anspruch anmeldet… ;D

Doch dann kommt ein trauriger Gedanke auf, war das wohl das letzte Mal in meinem Leben, dass ich gestillt habe?

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